Begegnungen feindlicher Brüder - Band 1
Zum Verhältnis von Anarchismus und Marxismus in der Geschichte der sozialistischen Bewegung
Herausgegeben und eingeleitet von Philippe Kellermann
Münster: Unrast Verlag, 2011. Broschur, 196 Seiten. ISBN: 978-3897715059
Beschreibung:
Die Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen AnarchistInnen und MarxistInnen.
Dieser Sammelband vereinigt Aufsätze, die, neben der Rekonstruktion der ‚klassischen’ Auseinandersetzung zwischen Anarchismus und Marxismus, die Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen AnarchistInnen und MarxistInnen in der weiteren Geschichte der sozialistischen Bewegungen zu rekonstruieren versuchen.
Die sozialistische Bewegung des 19. und 20.Jahrhunderts ist untrennbar mit den zwei großen ideengeschichtlichen Strömungen Anarchismus und Marxismus verbunden. Dabei wurde durch die ‚Erfolge’ der parteipolitisch organisierten Sozialdemokratie und seit 1917 dazukommend, der kommunistisch sich definierenden staatssozialistischen Projekte, die Rolle und Bedeutung des Anarchismus als Teil der sozialistischen Bewegung und Konkurrenzprojekt zu diesen (weitestgehend) hegemonialen Strömungen unterbelichtet oder verschwiegen.
[Siehe auch: Begegnungen feindlicher Brüder - Band 2 und Begegnungen feindlicher Brüder - Band 3]
- Philippe Kellermann: Einleitung
- Wolfgang Eckhardt: Bakunin und Marx in der Ersten Internationale.
Zerstörung oder Eroberung der politischen Macht? - Karl Reitter: Die Marx’sche Kritik des Staates
- Antje Schrupp: Weder Marxistinnen noch Anarchistinnen.
Die »Frauenfrage« und der Sozialismus im 19. Jahrhundert - Philippe Kellermann: Georges Sorel: (Anarcho-)Syndikalismus als wahrer Marxismus
- Jens Kastner: Hegemonie, Alltag und »die langhaarigen und frenetischen Romantiker«.
Antonio Gramsci und der Anarchismus - Gerhard Hanloser: Marxistischer Antileninismus.
Libertäres und Anti-Libertäres im Rätekommunismus - Philippe Kellermann: Das »Phänomen« und der »absonderliche Sozialdemokrat«.
Fritz Brupbacher und Franz Pfemfert zwischen Reformismus, Rätekommunismus und Anarchismus - Christoph Jünke: Wolfgang Harichs Widersprüche.
Anmerkungen zur Kritik der revolutionären Ungeduld - Robert Foltin: Ein postoperaistischer Blick auf den Anarchismus – Postoperaistische Annäherungen an den Anarchismus
- Heike Weinbach: Es kommt darauf an zu verändern:
»Radikale Philosophie« als Aktualisierung sozialer Hoffnung
Anarchismus und Marxismus revisited
"Begegnungen feindlicher Brüder führt nicht unbedingt zu revolutionär neuen Aufschlüssen, was das Verhältnis von Marxismus und Anarchismus betrifft, doch kann dies von einem Band solcher Art kaum erwartet werden. Die Diskussionen zu diesem Verhältnis werden sich so kontrovers wie bisher fortsetzen, ebenso wie die Mischung aus Skepsis und Solidarität, mit der sich MarxistInnen und AnarchistInnen begegnen. In diesem Sinne ist Begegnungen feindlicher Brüder jedoch ein in vielerlei Hinsicht wertvolles Buch, das zahlreiche Gedanken und Thesen beinhaltet, die diese Begegnungen so konstruktiv wie möglich zu gestalten helfen. Niemand, der sich für das Themenfeld interessiert, wird die Lektüre bereuen."
Gabriel Kuhn, kritisch-lesen.de